Homotoxikologie
Die Homotoxikologie gehört zu den Varianten der Homöopathie. Mitunter findet sich auch die Bezeichnung Homotoxinlehre.
Sie stammt von dem Arzt und Homöopath Hans-Heinrich Reckeweg, der ab den 1950ern in Zeitschriften und Büchern Texte zu seiner neuen Lehre veröffentlichte. Er verstand seine Thesen als Weiterentwicklung der Homöopathie.
Reckeweg ging davon aus, dass alles, was die Medizin als Krankheit kennt, in Wahrheit Reaktionen des Körpers auf ständig auf ihn einwirkende Giftstoffe sind. Der Körper kämpft im Bild der Homotoxikologie gegen diese Gifte an und möchte sie ausscheiden. Akute Krankheiten werden als erfolgreiche Ausscheidungsphasen gedeutet, chronische Krankheiten sollen entstehen, wenn das Entgiften nach und nach nicht mehr vollständig gelingt, sich Giftstoffe in den Zellen ablagern und diese letztlich irreversibel schädigen.
Die Homotoxikologie gibt vor, wissenschaftlich untermauert zu sein. Die Grundvorstellungen widersprechen jedoch dem bestätigten Wissen über Entstehung und Verbreitung von Krankheiten. Für die zahlreichen therapeutischen Empfehlungen gibt es keine ausreichende Datengrundlage.
Bekannte Arzneimittel der Homotoxikologie sind beispielsweise Traumeel, Galium-Heel N, Vertigoheel, Echinacea compositum SN und Lymphomyosot.